Der Kletterbaum
Du willst in einer Gemeinschaft leben und sie mit aufbauen? Wir suchen begeisterte, neue Mitglieder!
Wir sind der Kletterbaum, ein frisches Wohn und Gemeinschaftsprojekt mitten im Wald. Die Grundwerte, die wir haben, finde ihr weiter unten. Die wichtigsten: Leben als Gemeinschaft, gemeinsam mit der Natur.
Lage
Wir befinden uns hier, nördlich von Trier. Das Projekt ist Laufdistanz von Bahnhof Daufenbach 20min mit dem RB22 nördlich von Trier.
Unser Ort
Wir wohnen in einer Villa mit dem dazugehörigen Gärtnerhaus auf insgesamt 450m² Gebäudefläche und mit insgesamt 18.000m² Garten und Wald. Wir haben Platz für 7-10 Bewohner, wenn alle Räume renoviert sind und immer Platz für Gäste, Freunde und Events. In der Villa haben wir ein großes Wohnzimmer, Platz für eine große Küche, ein Kaminzimmer, dass man als Seminar/Projekt/Dinner/Party Raum nutzen kann und natürlich eine Sauna. Das Gärtnerhaus hat etwas weniger Gemeinschaftsräume und hat dafür ein schönes Bad und Keller. Mitten im Wald gemütlich, ohne direkte Nachbarn, umgeben von Bäumen, Rehen, Füchsen, Schmetterlingen und sogar einigen Glühwürmchen. Jeder hat ein privates Zimmer, diese sind von 11 m² bis 25 m². Alle anderen Räume wie Küchen, Bäder, Toiletten sind geteilt. Viel Platz für alles, was das Herz begehrt, mehrere Terrassen und Wohnzimmer, die es einzurichten gilt. Wir sind noch ganz am Anfang. Nach 2 Jahren Teilzeit renovieren sind wir jetzt so weit, dass die ersten Leute ganzjährig hier wohnen können. Es gibt noch viel zu tun und nur gemeinsam schaffen wir es diesen Ort schön, gemütlich und etwas moderner zu machen. Grundversorgung: Heizung, Internet und Wasser sind gesichert und jetzt geht es darum, langsam alle Räume schöner zu machen und z.b. neue Küchen einzubauen.
Siehe Fotos hier.
Aktuelle Zusammensetzung
Aktuell sind wir zu zweit in der Gemeinschaft und haben über den Sommer dutzende Freunde, die von ein paar Tagen bis Wochen zu Besuch kommen. Wir sind Jette, Niederländerin, humanistische Seelsorgerin und Naturliebhaberin, und Tim, Deutscher, ITler und Bauarbeiter, beide Mitte 30. Wir leben beide parallel auch in größeren Gemeinschaftsprojekten in den Niederlanden. Einige dutzend Leute aus verschiedenen Projekten haben sich bereit erklärt mitzuhelfen und als Gäste das Projekt mit aufzubauen. Die meisten Zimmer sind noch frei und gerade erst bewohnbar geworden!
Wenn wir suchen
Wir suchen nach Menschen jeden Alters, die Bock, Energie und die nötige Zeit für so ein Projekt haben und sich in den Grundwerten finden. Ein ganzer Bau/Garten Tag und ein paar Abende pro Woche für gemeinsam essen und Meetings sind das absolute Minimum in diesem Projekt. Wir ernähren uns vegan/vegetarisch. Idealerweise, habt ihr bereits Erfahrung mit wohnen in Gruppen und relevante Skills, es ist jedoch viel wichtiger, dass ihr Bock und Zeit habt. Leben in Gemeinschaft macht Spaß, kostet aber Zeit und ist auch nicht für jeden. Gemeinsam Abendessen, organisieren und diskutieren, das Gebäude und den Garten unterhalten fragt viel. Das ist das Gegenteil von Zweck-WG.
Leider haben wir in der Aufbauphase (noch) keinen Platz für Kinder. Wir können deren Bedürfnisse uns Sicherheit nicht garantieren.
Obwohl wir Tiere lieben, haben wir uns gegen Tiere als Bewohner in dieser Phase des Projekts entschieden. Es gibt aber viele Tiere im Wald.
Kosten
Die Kaltmiete pro Person kostet 200-325 € (11 m²-25 m²). Das ist diskutierbar, wenn Ihr Euch das nicht leisten könnt, lasst und darüber reden. Nebenkosten geschätzt 180 € im Monat, was mit mehr Renovierung hoffentlich weniger wird. Gemeinschaftskosten für z.b. gemeinsam Lebensmittel einkaufen und ein Auto kommen auch noch dazu 30 € im Monat oder mehr, je nachdem, was wir zusammen alles teilen wollen.
Willst du mitmachen?
Du hast Interesse? Dann schreib uns gerne etwas über dich und wir laden dich gerne ein, um uns und das Projekt kennen zu lernen.
Wir wollen dich gut kennenlernen, bevor wir dich in die Gemeinschaft aufnehmen. Wir verstehen auch, dass es schwer ist gut einzuschätzen wie in Gemeinschaft und im Wald leben ist. Deshalb können interessierte Menschen, mit denen wir auch gerne leben möchten 1-2 Monate Probewohnen.
Wir freuen uns auf dich!
Wohnen in Gemeinschaft
Gemeinschaftlich im Wald wohnen ist ziemlich geil, aber definitiv nicht für jeden. Deshalb möchten wir das hier etwas beschreiben.
Wenn es klappt, sieht das ungefähr so aus:
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Wohnen mit tollen Menschen
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Viel Platz, um sich zu entfalten
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Nachhaltig leben
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Günstiger wohnen durch Teilen
- Jeden Tag im Paradies aufwachen umringt von Vögeln, Bäumen und ganz vielen Schmetterlingen oder Glühwürmchen je nach Jahreszeit.
Aber man muss auch wissen, dass:
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Leben in einer Gemeinschaft erfordert viel Kommunikation, Bereitschaft für Diskussionen und Gruppenprozesse.
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Hier wohnen ist fast ein Nebenjob, besonders am Anfang. Das Gebäude gemeinsam renovieren, Meetings, gemeinsam Entscheidungen treffen und Dinge gemeinsam organisieren braucht viel Zeit. Auch soziale Dinge wie zusammen essen und herumhängen kosten Zeit.
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Jeder hat nur ein Zimmer als Privatbereich, alles wie Bäder, Küchen, Lager, Garten und Toiletten sind geteilt.
- Es dauert einen Moment, bis man in der Stadt ist oder beim nächsten Laden.
Unsere Vision
Grundwerte bilden die Basis der Gemeinschaft und der Ziele des Projekts. Wir haben uns zusammen gesetzt und gefragt was uns wichtig ist.
Leben in Gemeinschaft
Der Kletterbaum ist ein Ort für eine Gemeinschaft. Leute, die sich bewusst dafür entscheiden, zusammenzuleben und bereit sind, Zeit und Energie in die Gruppe und das Projekt zu investieren. Das bedeutet, mit Menschen zu leben, die zusammen kochen und essen, die Lust haben, Zeit miteinander zu verbringen, und sich gegenseitig unterstützen. Es bedeutet auch viel kommunizieren, Entscheidungen zu treffen und Konflikte miteinander zu lösen.
Es ist keine Zweck-WG. Leute hier sind keine Kunden oder Mieter, die einen Service geboten kriegen. Andersherum ist es auch keine Kommune oder Sekte. Es ist eine Gruppe Erwachsener und auf lange Sicht vielleicht auch Kinder, die bewusst einen Teil ihres Lebens und ihren Raum miteinander teilen.
Leben mit der Natur
Wir leben im Wald! Wilde Tiere leben in und um diesen Ort herum. Die Bäume sind schon länger hier als wir. Das Wasser kommt aus einem Brunnen. Hier haben wir die Möglichkeit und die Verantwortung, uns um die Natur zu kümmern, genauso wie sie sich um uns kümmert.
Wir widmen Zeit und andere Ressourcen, um im Einklang mit der Umwelt zu leben. Wir ernähren uns vegetarisch/vegan, kaufen gemeinsam lokale Bio-Lebensmittel und lernen und wenden Permakulturprinzipien an. Wir suchen nach regenerativen Möglichkeiten, wo immer dies möglich ist.
Offenheit
Wir wollen einen Ort schaffen, der offen und experimentierfreudig ist. Wir wollen undogmatisch und vorurteilsfrei sein. Wir wollen ein Raum für Menschen und Initiativen sein die lebenserhaltende Systeme und Praktiken unterstützen. Wir wollen Raum für das Außergewöhnliches schaffen. Dazu gehören: Musik, Kreativität und Spiel… Das bedeutet, dass wir diesen Ort auch für entsprechende Aktivitäten und Zwecke anbieten.
Den Ort teilen
Wir wollen diesen Ort teilen und ihn für Leute zugänglich machen. Dieser fantastische Ort hat Platz für Gäste und Veranstaltungen. Wir schaffen Mehr durch Teilen.
Das heißt, wir sind offen für Freunde, die zu Besuch kommen, hier chillen und mithelfen wollen. Wir teilen den Ort mit Leuten, die etwas organisieren wollen, das Spaß macht, schön für die Gemeinschaft ist, oder mit den Werten der Gemeinschaft übereinstimmt oder dem Allgemeinwohl dient. Wir richten den Ort so ein, dass es immer möglich ist, Freunde zu empfangen. Wir stellen die Gemeinschaftsräume regelmäßig für Workshops und Gruppen zur Verfügung. Wir organisieren auch selbst Dinge, wie Arbeitswochen, Abendessen und ein jährliches Fest.
Verbunden
Der Kletterbaum existiert nicht in Isolation. Wir sind ein Teil der umliegenden Dörfer. Wir schätzen und pflegen unsere Verbindung zur Nachbarschaft. Dieser Ort könnte ohne die Hilfe und den Rat von Dutzenden Menschen aus unserer Nachbarschaft nicht existieren. Wir bemühen uns, an lokalen Veranstaltungen teilzunehmen und zu helfen. Wir zeigen den Ort interessierten Menschen in der Umgebung. Wir wollen der Nachbarschaft etwas zurückgeben. Wir sind auch mit einem größeren internationalen Freundeskreis verbunden, der kommt und hilft. Idealerweise spricht/lernt also jeder Deutsch und Englisch.
Widerstandsfähigkeit
Das Leben auf der Erde ist durch zahlreiche Gefahren bedroht, beispielsweise durch Katastrophen, die durch die Umwelt- und Klimakrise verursacht werden. Wir wollen ein widerstandsfähiger Ort sein, der sich auf Veränderungen vorbereitet und auf sie reagiert. Wir wollen, dass dieser Ort und diese Gemeinschaft gesund ist und für die Ewigkeit bestehen kann.
Das bedeutet zum Beispiel, dass wir mehrere zuverlässige saubere Wasserquellen haben. Das bedeutet, auf Waldbrände oder Stürme vorbereitet zu sein. Das bedeutet, zusammenzuarbeiten und die Gemeinschaft so einzurichten, dass sie internen sozialen Auseinandersetzungen oder Geld Problemen vorbeugt bzw. sich von ihnen wieder erholen kann.
Neue Initiativen wertschätzen
Wir unterstützen neue Initiativen. Viele Gemeinschaften stagnieren irgendwann, vermeiden Veränderungen und verringern ihr Aktivitätsniveau. Wir bleiben bewusst offen für Initiativen und frische Energie, die in das Projekt gesteckt wird. Das bedeutet, dass wir diejenigen unterstützen, die eine neue Veranstaltung organisieren, einen Pizzaofen oder ein U-Boot bauen, auch wenn der größte Teil der Gemeinschaft mit dem jetzigen Stand der Dinge zufrieden ist und es nicht braucht. Das bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Ein Projekt zu beginnen bedeutet, es zu Ende zu bringen oder zumindest hinter sich aufzuräumen.
Do It Together
Unser Art hier ist nicht nur DIY (do it yourself), sondern DIT (do it together). Fähigkeiten die wir nicht haben und hier brauchen lernen wir selbst. Entweder indem wir alles selbst probieren oder indem wir eine Ausbildung machen. Wir teilen unsere Fähigkeiten miteinander, um nicht von einer Person abhängig zu sein, die etwas kann oder weiß.
Kosten und Finanzen
Ein Nebeneffekt von gemeinschaftlich wohnen und teilen ist, dass sich Kosten verteilen und so günstigeres Wohnen und Leben möglich ist. Das wiederum ermöglicht, dass Menschen auch mit einem Teilzeitjob hier leben können und so mehr Zeit für eigene Kreativität und eigene Projekte haben. Dieses Projekt ist auch nur entstanden, weil wir eben diese freie Zeit haben.
Wie viel wohnen hier kosten wird, lässt sich leider noch nicht komplett einschätzen, da dies viel von zukünftigen Renovierungsarbeiten und Wünschen ab.
Das Grundprinzip ist klar: So günstig und fair wie möglich, so teuer wie nötig. Alle Finanzen immer transparent.
Die Gemeinschaft hier ist ein Verein, der die Villa mietet und ist selbst nicht Eigentümer. Der Eigentümer betreibt das Projekt als Non-Profit, die das Ziel hat, das die Villa für immer ein nicht kommerzielles Wohnprojekt bleibt. Die Miete orientiert sich an den Kosten. Alle Bewohner zahlen Mitgliedsbeitrag an den Bewohner-Verein und bekommen damit Gebrauchsrecht an einem Zimmer. Der Verein kann diesen Betrag selbständig festlegen, davon sind Gemeinschaftskosten, Nebenkosten und die Kaltmiete zu bezahlen.
Hier klicken für Details:
160-230€ (11m²-25m²) bis Januar 2026 und dann 200-325€ Kaltmiete
160-230€ (11m²-25m²) bis Januar 2026. Danach ist das Anwesen weiter renoviert. Ab dann 200-325€ (11m²-25m²) pro Zimmer Kaltmiete, also ohne Nebenkosten. Wenn man das auf den m² umrechnet weit unter geläufigem Mietniveau. Es sind große Häuser und ein großes Grundstück. Deshalb kommen trotz viel selbst-machen entsprechende Kosten zusammen. Falls du dir das nicht leisten kannst, lass es uns wissen und wir schauen mal, was sich machen lässt.
geschätzt 180€ Nebenkosten
Wir haben hier Kosten für z.b. Strom, Heizmaterial, Internet. Das gute daran ist, wir teilen diese Kosten durch viele Menschen und kriegen so bessere Preise. Leider sind am Anfang der Modernisierung, also jetzt, die Heizkosten hoch. Das wird sich dann über die Jahre mehr und mehr verbessern.
Geschätzt ist das 180€ pro Monat. Hoffentlich weniger. Es wird von uns selbst abgerechnet.
30€ oder mehr Gemeinschaftskosten
Das ist ein Pott mit Geld der von uns angesammelt und verwaltet wird. Davon werden kleine Veränderungen z.B. Wandfarbe und gemeinsame Einkäufe bezahlt. Das kann nur minimal sein, wie ab und zu ein neues Sofa, Kühlschrank, kaputte Lampen ersetzen oder den tropfenden Wasserhahn reparieren. Es kann mehr sein wie z.B. auch ökologisches Toilettenpapier, Waschmittel, ein Auto für Einkäufe gemeinsam bezahlen. Oder viel viel mehr wie gemeinsames Gemüse, Brot, Bier, Fahrräder, Werkzeug…. Große gemeinsame Einkäufe sind günstiger.
Das müssen wir gemeinsam überlegen Geschätzt geht es bei Minimum 30€ p.P. für Notwendiges und ein Auto los.
Hintergrund
Es geht um Wohnen in Gemeinschaft. Eine neue Gemeinschaft, die wir gemeinsam aufbauen. Kein Zweck-WG und auch nicht nur eine WG, sondern eine Gemeinschaft bzw auf Englisch intentional community.
Es ist wichtig, dass Leuten, die hier leben wollen, klar ist, was Leben in einer Gemeinschaft bedeutet. Es hat viele Vorteile, aber auch Limitationen. Das ist vielleicht deine Chance für genau das Leben, das du suchst.
Hier ein paar Orte, die uns inspiriert haben. Klicken auf den Namen:
- Vorbild: Die Nieuwelaan
- Vorbild: Das Mietshäuser Syndikat, Vrijcoop & Eurotopia
- Vorbild: Wohnprojekte Beratung
Vorbild: Die Nieuwelaan
Ich (Tim) lebe seit Jahren in einem Wohnprojekt in Delft in den Niederlanden. Die Nieuwelaan. In dem Haus sind 12 Bewohner, jeder hat ein eigenes Zimmer und gemeinsam teilen wir die Wohnküchen und Badezimmer. Meine Mitbewohner sind wie eine Art Familie. Wir kochen oft zusammen und hängen in unserer Küche oder Garten rum. Wir unterstützen uns gegenseitig wenn es mal nicht so gut geht. Natürlich sind wir auch selbstständig und machen unser eigenes Ding und verbringen auch mal Tage allein im Zimmer. Wir leben hier weil es einfach ziemlich viel Spaß macht so zu wohnen und es gemeinsam tun möchten.
Zusammen kümmern wir uns um unser Haus, wir renovierend es selbst. Es ist das genaue Gegenteil von einer Zweck-WG, trotzdem ist es günstig. Wir machen regelmäßig kleinere und größere Parties. Ich habe hier eine der besten Zeiten meines Lebens.
Leider sind Wohnplätze in solchen Projekten begrenzt. Darum kann nicht jeder hier Leben. Wir haben dutzende Bewerber wenn mal etwas frei kommt.
Hier funktioniert alles relativ gut. Das Projekt besteht schon seit ~20 Jahren und ist bekannt. Wir geben uns viel Mühe die richtigen Personen aus den Bewerbungen auszuwählen und in die Gruppe zu integrieren.
Im Kletterbaum ist alles noch neu. Es gibt keine bestehende Gruppe. Es gibt noch keine Gemeinschaftskultur. Es gibt noch keine etablierten Kultur. Mal schauen wie es läuft!
Vorbild: Das Mietshäuser Syndikat, Vrijcoop & Eurotopia
Ein Hobby von mir ist das Besuchen von Gemeinschaften in all ihren Formen, z.B. Ökodörfer und Wohnprojekte.
Das Mietshäuser Syndikat in Deutschland und mittlerweile auch Vrijcoop in den Niederlanden sind Gruppierungen, die eine solidarische Grundstruktur für Wohnprojekte bieten. Sie haben das Ziel, wenn einmal ein Haus aus dem kommerziellen Mietmarkt genommen wurde, es nie wieder verkauft werden kann und es so für immer als gemeinschaftlicher bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Auch in diesem Projekt ist das das Ziel. 1. Nicht kommerziell 2. Nie wieder verkaufen.
Das Eurotopia ist ein Verzeichnis von Gemeinschaften und Wohnprojekten überall in Europa. Es gibt viele größere Projekte, die z.B. zusammen eine Farm betreiben oder gleich ein ganzes Dorf. Ich habe viele Gruppen besucht und gefragt, wie sie funktionieren. In ein paar Gruppen habe ich etwas mitgearbeitet, meist als Elektriker.
Es gibt viele Leute, die unterschiedliche Wege gefunden haben, zusammenzuleben. Manche haben ein eigenes Zimmer, verschiedene Häuser, mit oder ohne Kinder. Oder die Leute entscheiden sich dafür, ihr Geld in der Gemeinschaft zu teilen.
Vorbild: Wohnprojekte Beratung
Rund um Delft helfe ich Gruppen die auch Wohnprojekte starten wollen mit meinem gesammelten Wissen. Insbesondere auch mit Wissen über Finanzieren, Buchhaltung und legale Strukturen. Ein Thema das vielen Gruppen nicht so einfach fällt. Bestehende Strukturen wie Banken, der Immobilienmarkt und Behörden etc. sind nicht auf solche Projekte ausgelegt. Es geht oft bei der Finanzierung schief.
Es gibt Leute die quasi naiv auf Facebook in entsprechend Gruppen mal kurz schreiben: „Wer hat Lust um z.b. Köln eine Gemeinschaft zu gründen“ So einfach ist es nicht. Es gibt einiges in der Gruppe zu klären und sehr viele nicht kombinierbare Ideale.
Nur mal kurz Zusammengefasst um eine Gemeinschaft zu kreieren braucht es in folgender Reihenfolge:
1. Motivierte Leute, die auch noch das gleiche wollen
2. Startkapital und ein Finanzierungsplan
3. Ein Objekt das bezahlbar ist und Möglichkeit bietet
Ich habe ein paar Gruppen etwas begleitet. Man findet sehr einfach Menschen die sich einer abstrakten Idee von zusammen wohnen anschließen möchten, wenn man es entsprechend bekannt macht. So wächst eine Gruppe schnell zu ein paar dutzend Mitgliedern. Wenn es dann konkreter wird: In der Stadt/Auf dem Land, Mit Kinder/ohne, alles teilen/eigene Küche,…. Fallen schon ein paar raus. Spätestens sobald es darum geht konkret Geld verfügbar zu machen oder es um ein Gebot auf ein konkretes Objekt geht wird es zu konkret und man hat nur noch ein paar Leute oder blockiert sich gegenseitig. Das kann immer noch gut sein, weil jetzt hat man einen harten Kern. Diese Leute habe sich gefunden. Jetzt musst diese Gruppe aber noch genug Geld haben ~25% der Gesamtprojektkosten sind nötig um Finanzierung zu erhalten. Den Rest kann man von einer Bank leihen. Selbst wenn man einen realistischen Betrag zusammen hat, muss man immer noch auf Immobilien bieten, dabei schneller sein und attraktiver sein als der normale Luxus-Apartment bauende Investoren. Gruppenprozesse sind nie schnell. Selbst Städte die Immobilen verkaufen sind selten bereit mit solchen Gruppen zu arbeiten. Ich hoffe, dass trotz dieser Umstände es noch viele Gruppen schaffen.
Hier beim Kletterbaum sind Schritt 2 und 3 getan. Das Anwesen ist da und finanziert. Aber wir haben ohne Gruppe angefangen. Funktioniert das? Kann man das einfach rückwärts machen.